Einweihungsfeier der Roten Bank in Köpenick
Seit 11. September wird das Gedenken von Betroffenen sexualisierter Gewalt nun durch eine Rote Bank im Luisenhain in der Altstadt Köpenick symbolisiert. Inmitten der grünen Parkanlage steht ein Barcode auf der Roten Bank zur Verfügung, der nach dem Scannen zu Unterstützungsangeboten führt. Vor Ort können Menschen darüber ins Gespräch kommen, wie patriarchale Gewalt und Opfer von Feminiziden (geschlechtsspezifische Morde) endlich abgebaut werden können. Während der Einweihungsfeier wurde eine Schweigeminute eingelegt, die u.a. an die in 2024 bereits 28 ermordeten Frauen* in Berlin erinnert. Die Gleichstellungsbeauftragten Maria Koch und Susanne Jörg formulierten während ihres Redebeitrags außerdem konkrete Forderungen, u.a.:
- Ein Gewalthilfegesetz auf Bundeseben, das Frauen einen Rechtsanspruch auf Beratung und Schutz bereitstellt.
- Ein ausreichend finanziertes, dichtes und niedrigschwelliges Unterstützungsnetz und Beratungsangebote für betroffene Frauen.
- Ausreichend Schutzplätze in Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen für betroffene Frauen und ihre Kinder. Bundesweit fehlen noch 14.000 Frauenhausplätze.
- Eine zügige und beherzte Umsetzung der Instanbul-Konvention und des Landesaktionsplans in Berlin und in allen anderen Bundesländern.
Es wurde außerdem deutlich gemacht, dass sexualisierte Gewalt nicht für Rassismus instrumentalisiert werden sollte. Die Tat selbst stehe im Vordergrund, nicht die Herkunft oder Migrationsgeschichte von Täter*innen.
Neben Anwohner*innen und Spaziergänger*innen lauschten den Redebeiträgen u.a. der Gleichstellungsbeauftragten und des Bezirksbürgermeisters Oliver Igel viele Akteur*innen von Beratungsstellen. Gerade sie stehen Betroffenen am meisten zur Seite. Einige von Ihnen wurden namentlich vom Bürgermeister begrüßt. So auch unsere engagierte Marion Schulz (ehem. Killet) vom Infopoint für Alleinerziehende!
Es gibt noch viel zu tun für ein respektvolles und gewaltfreies Leben für alle Menschen in Treptow-Köpenick, Berlin und weltweit. Solidarität muss praktisch werden.